blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht

Mittwoch, 30. April 2008

Alpenkrokodil, Getülp

In Blanka Beiruts Tasche knirschts salzig, denn sie fährt nach Salzburg. Im Zug mosert der Sitznachbar unweit vom Chiemsee, alle Vögel wären ausgestorben, nur noch Russenkrähen.. Blanka sieht sich die schwarzen Vogelkönige genau an, wie sie picken auf einer Wiese mit gelben Blumen. Doch sind sie nun aus Russland und obendrein Barbaren gewórden. In Österreich hat ein Vater seine Tochter 24 Jahre im Keller.. Da kommt sie endlich an und die Stadt überschwemmt ein Sonnenlicht und da trappelt was, die Fiaker ziehen. Und ein Fluss fließt da! In salatgurkengrünem Salzkleid: aufgeschnittene Gurke natürlich und geisterhaft wellen sich die blauen Schatten der Brücken. Fast wird es Blanka Beirut gruselig, und dann soll sie auch noch sehr viel Geld für Kaffee, Kunst und Kleinigkeiten ausgeben, wie alle Besucher der Stadt eben, doch Blanka entziffert lieber das schneebedeckte Alpenkrokodil, dass aussieht wie der Rücken Beiruts, nur vorn kein Meer, und sie flüstert lieber mit dem feuerfarbenen Getülp im Mirabellgarten, sie speien in Reih und Glied und hinter Heckenmauern stehend.

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