blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht

Samstag, 19. April 2008

auf dem Tisch liegt ein Lächeln

Unglaubwürdig klingt der Vogel, der den Frühling verkündet am verheulten Fenster. Der Wind bläst gleichmäßig, eiskalt und weht durch die Äste von Blanka Beiruts Tagebuchstaben. Da hilft nur italienischer Kaffee. Doch der sagt auch nicht, warum das Verbot der Braunen vom Tisch ist. Warum, warum, warum? Blanka Beirut liest warum, ja, aber sie versteht es nicht. Sie hasst das Braun und die Kälte, beides quält sie. Und die Kälte zieht auch noch einfach in ihren Körper ein, wie in eine Wohnung, die niemandem gehört. Und die Buchstaben klappern und finden nicht zueinander. Schwarzer Kaffee macht mein Herz weiß, denkt sie ägyptisch und feuchtet sich die Lippen an. Und in dem Moment kommen noch weitere Wörter angeflattert wie Schmetterlinge und eine Fröhlichkeit mit Hummelflügeln. Auf dem Tisch liegt ein Lächeln, das langsam in Blankas Handtasche rutscht.

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