blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht

Montag, 1. August 2011

Frieden im zuckerweißen Mundgeruch

Auf der Terasse
sah ich den Mond sich lümmeln
beim Wasserlassen

Wolfgang Langner

Was ist kalt und dampft? Der Sommer in Köln. Und ist Blanka Beirut eine Orientalistin? Das wird sie heute gefragt. Weil sie den Orient beobachtet? Himmel, nein! Sie schaut lediglich auf den Nahen Osten. Der Orient ist doch nur sein Luftschloss. Dahin wo man gehen kann, wenn man Sehstörungen hat. Mit dickbusigen Märchen erzählenden Klimperdamen. Aber Blanka sieht den Nahen Osten. Der Krieg heißt. Und Diktatur. Immer wieder. Mit Herzkrach geht Blanka zur deutschen U-Bahn. An der Haltestelle fallen Seifenblasen wie Mondpipi von ihren Wimpern, weil zur Nahostkatastrophe auch noch Horst Zuckerweiß, ein herzensguter Mann, seinen Rassismus wieder blicken lässt. Ohne Mundgeruch. Der sah doch gut aus. So schwarz war der doch gar nicht. So was wird an Deutschlands Haltestellen gesagt. Von Horst Zuckerweiß. Blanka, du bist zu naiv, wenn du immer wieder Gehirnleistung erwartest, schimpft der Nymphensittich und lernt die erste Sure. Bevor die Bahn kommt, schafft Blanka es nicht mehr, etwas zu entgegnen. Man meinte übrigens Michael Jackson. Souvenir und Melaninerklärung und Friedensgebahren. Wie sollen Horst Zuckerweiß und Konsorten das Leben sonst in den Griff kriegen? Fusselige Blanka, wieder zu ernst. Lach doch mal! Denk an den Mond, den Lümmel, heut Nacht auf dem Balkon! Arbeitsbegriffe. Niemand ist unschuldig! Die erste Sure kann der Nymphensittich jetzt übrigens auswendig. Pünktlich mit dem Militäreinsatz der syrischen Regierung. Pünktlich zur Fastenzeit.

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