Blanka Beirut möchte Trostwörter wie Vögel um sich scharen. Nur nicht wie den toten auf ihrem Balkon, der voller Fliegen war, heute morgen. Daneben ein knochenförmiger Ast. Wolkenwagen drücken auf die Stadt. Ein blondbeflechtzopftes Mädel hellblau lächelt und zahnlos. Blanka möchte grüßen, aber die Worte verbleiben einfach in ihrer geheimnisvollen Behausung. Nur auf dem Papier zeigen sie sich. Aber nicht mehr lesbar. Löst sich denn mein Geist auf? Verpudere er mit jedem Lebensjahr? Nur der Präsident des Iran fragt sich nichts dergleichen. Er vergnügte sich an den Wahlurnen und bastelte sich Stimmen wie Weihnachtsschmuck. Alles hausgemacht! Auch wenn die Feinmotorik schlapp macht: Knüppel aus dem Sack. Blanka: Überblick in der Laufkatze.
Der Iran hat gewählt. Nur was? Diese Frage verblasst in der Handtasche und Polizeibrechlinge sind auch schon im Anmarsch. Schnell weg, Nymphensittich, bevor du es auch noch glaubst. Um die Federn zu retten.
blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht
Sonntag, 14. Juni 2009
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