Armut piş ağzıma düş
Birne werde reif und fall mir in den Mund
(türkisches Sprichwort)
Armut heißt Birne und davon singt der Bär in allen seinen vierzig Liedern. So zumindest türkische Redekapris der Straßen im Zwielicht, der staubigen Hinterhöfe von flimmernder Paradiesbox und Palast und Goldhorn. Hinter zwei von sieben Bergen. Dort wohnen auch die Maronimannen, die ohne Kleinehexenzauber frierend auskommen müssen. Wegziehen sollen sie, und Platz machen, für alle Handtaschen der Welt, vorausgesetzt sie sind gefüllt. Kindliche Brauenwackelblicke begehen deshalb versuchten Mord an Blankas Beiruts Handtasche. Leider ist da kein Geld drin, nur der Nymphensittich, der nun hastig sein erstes türkisches Lied singt. çikçik çikçik çikçik. Da entspannen sich die Brauen, stellen sich als Tayfun vor und erklären der bleichen Blanka die richtige Erzählzeit. Bir varmış bir yokmuş. Es war eins, es war keins. Oder eins gabs, eins gabs nicht.
Ach so! Jetzt kommt Blanka wieder zurecht. Im Deutschen gibt’s dieses märchenhafte Perfekt zwar nicht, aber wen kümmerts?
Im neuen Zeitkostüm federte Blanka Beirut an einem kahlen Birnbaum vorbei. Geschickt wich sie senffarbenen Vogelexkrementen aus der Luft aus.
Nach der ganzen Zeit Geld Aufregung half ein Tee im Schicksalslokal, kismet lokantası, durch eine dick lackierte Vanillepudding-Schokoladenpuddingtür an einem stummen Chor sternförmig drapierter toter Fische mit offenen Mäulern vorbei. Der Tee aber wurde serviert aus silbernem tischhohen Kannenreiher und mit guten Geistern und Blick auf bonbonfarbene Häuser. Auf der Straße tranken Uniformierte Tee mit dem alten Sänger, dessen kleiner Enkel ihm bis nachts das Mikrophon hielt. Bir varmış bir yokmuş.
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