blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht
Dienstag, 27. Mai 2008
Tod, Töne und Gurken
Blanka Beirut ist kalt, aber am Juni liegts nicht, der vor der Tür steht. Grün wird er, dieser Juni. Wie ihr Gesicht heute. Grün, wie eine geordnete deutsche Wiese. Im dicken Lindenbaum hängt Verdimusik der schwulen Nachbarn und das Ballprellen eines Kindes auf dem Hof. In die Sonnenstrahlen mischen sich Regenstäubchen. Die Wortschublade birst vor Fauligem und Fettigen. Wer weiß denn schon, wohin der Himmel verreist? Also Blanka nicht! Die rudert Reste an den Rand der tiefen Gräben unter ihren Augen. Töne und Gurken. Damit ihr wieder warm wird. Ach, das liegt alles nur daran, dass sie so leergeträumt ist. Weiß das der neue Präsident des Libanon? Oder hört er nichts außer dem Feuerwerk, ihm zu Ehren. Ein Fest, auf dem der Zweifel tanzt wie eine Tunte. Doch die wird in Beirut totgeschossen.
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