Holla, die Waldfee, staunt Blanka Beirut als ihr der Nympfensittich von einem Wolkennest erzählt, in dem die Sonnenstrahlen piepen. Aber gerade muss Blanka Regenwasser auffangen, in Schalen und Eimern, da ist die Freude nur kurz. Außerdem spiegeln sich da Kuntarbärte. Strohige Trapeze, ekelhaft. Vor lauter schlechten Erinnerungen wird Blanka schlecht. Doch gibt es ja noch ein paar letzte Zedernkriegerinnen, die mit Worten kämpfen wollen. Und ihrer Morgenlandzeitung. Trotz aller Verluste. Das tröstet, aber dann schreit schreit die gestreifte Nachbarin vom Balkon aus in Blankas Gedanken. Kleine Jammergeschosse einer Abendländerin. Die Blaseninkontinenz ihres Hundes. So teuer. Beim Schreien schließt sie die Augen, das ist Blanka so peinlich, dass sie wieder ihre Ideen zersägt.
blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht
Freitag, 8. August 2008
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