blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht

Samstag, 27. Juni 2009

Weinen im Zedernwald

Weiter gehts mit der Reiserei. Koalition mit der Partei Gottes im Libanon. Ob das gut geht? Man gibt sein Bestes. Vor allem der Stift. Der heißt Blanka auch willkommen, heute scheucht er, nach dem Mastenvorbild über die Schienen des Papiers. Kurz vor der Überschwemmung. Führt die Buchstaben aus der Krise wie Hariri sein Land. Muss sich Blanka denn immer sorgen? Nein! Die Unterweite ihres Mitreisenden behindert ihn am bequemen Sitzen und zum Trost schiebt er sich alle Nase lang ein Stück Schokolade in den Mund. Was vor allem den Nymphensittich nervös macht, dessen Schnabel weit geöffnet ist. Doch der Untergeweitete denkt ja gar nicht dran, eher an die ausgezogene Frau in seinen Gedanken, die die neben den Straßenschlachten liegt. Pfui, Blanka, keine Unterstellungen, bitte. Da klappert der Nymphensittich so laut mit dem Schnabel, dass Blanka ihn beruhigen muss. Fest zwischen Daumen und Zeigefinger hält sie das pickende Stück. Der Mann, ein Buchautor der oft im Libanon war, wie sich herausstellt, beginnt Blanka nun unaufgefordert zu erklären, wie Engel entstanden sind, und da hört sie ein Weinen im Zedernwald und das Herz des Nymphensittichs ragt aus der Handtasche wie eine grüne Kaugummiblase.

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