blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht

Mittwoch, 30. September 2009

Fliegenküsse, Wespenkoalition

So grau wie des Nymphensittichs Federn ist der Tag. Aber feuchter. Im Nebel kommt der Herbst daher, als wäre nie ein Beirutblau gewesen. Nur dass die Wespen und Fliegen noch da sind, irritiert Blanka Beirut, deren Nasenlöcher wasseruhrenhaft zeitticken. Und ihr Kopf ist mehr als Nebel. Niemand außer den Fliegen küsst sie an diesem Tag, das weiß sie ganz genau. Und schön ist es auch nicht. Zumal ihre Haut nach der Wahl geschrumpft ist vor Trockenheit. Und zerstochen, von der Wespenkoalition auf dem Balkon. Im Nullkommanix wird eine stachelige Regierung gebildet, nicht so schneckenhaft, wie im Libanaon, wo die Schnecken sogar stehen bleiben. Aber ein Sommer ohne Attentat lockt wieder Touristen in das Zedernland. Blanka und der Nymphensittich verbleiben wider jegliche Vernunft im gefährlichen Deutschland.

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