Endlich ist Blanka Beirut wieder zu Hause. Seit der Nymphensittich plötzlich graue Federn hat, rannte sie von Arzt zu Arzt. Aber heute setzt sie sich erst einmal auf einen Stuhl. Wirtschaftliche Vernunft und soziale Balangs, das sind die Schlagwörter der Bundeskanzlerin. Deshalb kommt Blanka aus dem Gleichgewicht. Die Wortschläge kommen mit solcher Wucht, dass Blanka denkt: Was denkt die Kanzlerin sich?
Vermutlich wenig, denn sie speist lieber mit feiner Feindschaft von Blanka. Der Nymphensittich, nun grau und weise, serviert Pudding mit Frosthaube, denn der Herbst kommt. Mit Donner und Doria. Und deshalb zieht sich Blanka bei der Wahl warm an. Das hat die Kanzlerin gewollt: Dass man über dem Wahlschein die Orientierung verliert. Und falsch ankreuzt. Blanka, Blanka! Wahlen sind kein Survivalabenteuer. Dennoch stellt Blanka ihren Krimi in den Kühlschrank, und am Abend ist die ganze Wohnung leer. Nur noch ein Sessel und ein Stehlampe stehen darin. Der gestreifte Nachbar mit den Katzen schaut ihr mit schwefelschwerem Gesicht zu.
blanka beirut: gedanken,ideen, wortgestecke und satzbrechungen zum tage aus libanesisch deutscher schriftstellerinnensicht
Sonntag, 13. September 2009
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